Das Werk von Roman Clemens umfasst Bühnenbild, Architektur, Ausstellungsgestaltung und Malerei. Zum zentralen Thema seines rund 60-jährigen Schaffens – Bühne und Raum – findet er am Bauhaus in Dessau, wo er den Unterricht von Josef Albers, László Moholy-Nagy, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Ludwig Mies van der Rohe und Oskar Schlemmer besucht. Bereits in den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren erarbeitet sich Clemens dort die Grundzüge seines späteren Schaffens als Szenograf und Maler: Sein Bühnenraum soll ein Raum voller Spannung und Aktion sein, aus der Publikumsperspektive jedoch immer auch die Qualitäten eines wohlkomponierten Gemäldes besitzen.
Nach einer Anstellung als Bühnenbildassistent am Friedrichs-Theater in Dessau überträgt Roman Clemens seine Grundsätze auf die Bühne des Zürcher Stadttheaters (des heutigen Opernhauses), wo er von 1932 bis 1943 als Bühnenbildner und Ausstattungsleiter arbeitet. Mit der Innengestaltung und -ausstattung des damaligen Studio 4 (heute Filmpodium) realisiert er 1948/1949 zusammen mit dem Architekten Werner Frey seine bis heute wohl eindrücklichste raumkünstlerische Arbeit.

Mitte der 1950er-Jahre wendet sich Roman Clemens hauptberuflich der Malerei zu. Dass sie für ihn stets mit Raum zu tun hat, wird in der Ausstellung im Museum Haus Konstruktiv deutlich. Zu sehen ist eine Auswahl von Malereien aus den 1970er- und 1980er-Jahren, in denen er mittels variantenreicher Flächengliederung und Farborganisation abstrakt-geometrische Bildräume entwickelt. Ergänzt werden die Malereien durch bislang unveröffentlichtes Archivmaterial, das aus dem Teilnachlass des Künstlers stammt.

«Spiel aus Form, Farbe, Licht und Ton, Finale», 1980.

«Hommage à l'espace – genesis, la naissance», 1973

«Absinkendes im Raum», 1972

«Hommage à l'espace – la vie», 1973

(Bilder von  Roman Clemens aus der Sammlung Museum Haus Konstruktiv, zvg)