Edelautohersteller Rolls-Royce hat in  Zusammenarbeit mit dem Edelmodeproduzenten Hermès ein einzigartiges Auto erschaffen. Der Phantom Oribe wurde von einem Team von  Spezialisten in Goodwood und von Hermès in Paris entworfen und handgefertigt. Er spiegelt damit die Persönlichkeit und die Leidenschaften seines Besitzers, der japanische Unternehmer Yusaku Maezawa, wider. Der Kunde stellte sich das Fahrzeug als «Landjet» vor, um die Ruhe und die Exklusivität des privaten Fliegens auf die Strasse zu bringen.

Das auffällige zweifarbige Äussere des Fahrzeugs passt zu den charakteristischen grünen und cremefarbenen Glasuren antiker japanischer Oribe-Keramiken, von denen Maezawa-san ein bedeutender Sammler ist. Der obere Teil ist in Oribe Green gehalten – eine Lackierung, die exklusiv für den Kunden entwickelt wurde. In einem ungewöhnlichen Schritt stellte Rolls-Royce diese Farbe auch für den Privatjet des Kunden zur Verfügung, mit dem der Phantom ein Paar bildet. Der Farbton wurde über viele Monate von Spezialisten des Surface Finish Center in Goodwood entwickelt und fängt die glänzende, tiefgrüne Glasur der Keramiken aus dem 16. Jahrhundert perfekt ein. Der Effekt wird durch den cremeweissen unteren Bereich vervollständigt.

Die von Oribe-Keramiken inspirierte Farbe setzt sich im Innenraum fort und wurde durch in enger Zusammenarbeit zwischen Hermès Designern und den Auto-Spezialisten in Goodwood verwirklicht. Gemeinsam setzten sie ihr Fachwissen und ihren Einfallsreichtum ein, so dass jede einzelne Komponente die besten Traditionen beider Luxushäuser verkörpert. Das Interieur ist überwiegend aus Leder von Hermès in Enea Green gefertigt. Das betrifft auch Details wie die unmittelbaren Berührungspunkte – zum Beispiel das Lenkrad, die Griffe, den Gangwahlschalter und die Drehregler für die Klimaeinstellungen.

Das Hermès Leder fliesst um die obere Instrumententafel, die Dachsäulen und die Heckablage. Es umhüllt auch weniger sichtbare Oberflächen wie das Handschuhfach und das Kofferraumfutter, die Mittelkonsole, das Dekanter-Staufach und den Champagnerkühler. Als Zeichen der wirklich gemeinsamen Natur des Projekts und der gegenseitigen Wertschätzung beider Hersteller ist der Handschuhfachdeckel mit dem Hinweis «Habillé par Hermès Paris» geprägt. Zarte Hermès Paspeln schmücken zudem die Kopfstützenkissen und Wadenstützen der Rücksitze, während weiche Akzente in Muschelweiss und passende Fussmatten aus Lammwolle das Gefühl von Helligkeit und Weite verstärken.

Das Interieur weist auch typische Rolls-Royce-Handwerkskunst auf. So sind zum Beispiel die Lautsprechereinfassungen aus Holz gefertigt. Durch sorgfältiges Perforieren des an den Türen befindlichen offenporigen Walnusswurzelholzes entstehen eine nahtlose Ästhetik und eine ansprechende Haptik. Das gleiche Furnier befindet sich auch an Mittel- und Heckkonsole sowie an den Picknicktischen. In einer weiteren Premiere für Rolls-Royce sind Teile des Interieurs mit Hermès «Toile H»-Tuch bespannt – etwa die Türarmlehnen, Bereiche von Mittel- und Heckkonsole und vor allem der Dachhimmel.

Hermès bringt überdies seine unverwechselbares Reittradition in das Interieur ein. Die Lederpolsterung wurde mit Näh- und Färbetechniken hergestellt, die ursprünglich von Sattlermeistern verwendet wurden. Für die Gallery des Phantom, die sich als Besonderheit der Baureihe über die gesamte Breite erstreckt, gab Hermès ein Originalkunstwerk in Auftrag, das auf einem Entwurf des berühmten französischen Künstlers und Illustrators Pierre Péron (1905–1988) basiert. Er entwarf auch viele der ikonischen Tücher von Hermès. Das vom berühmten Pferdemotiv der Marke inspirierte Werk ist auf offenporigem Walnusswurzelholze handgemalt und wird wie in einer Kunstgalerie hinter Glas präsentiert.

(Photos zvg Rolls-Royce Motor Cars, Kaoru Yamada)