Am diesjährigen World Cleanup Day in Wädenswil haben über 130 Helferinnen und Helfer, darunter auch viele Familien mit Kindern, überall dort Abfall gesammelt, wo die städtischen Reinigungsmaschinen nicht hinkommen oder sich bereits wieder neuer Müll gesammelt hat. Die Stimmung war bei schönstem Hebstwetter heiter und ausgelassen. Dazu beigetragen hat auch die kulinarische Unterstützung durch das Hotel Engel und die Wädi-Brauhuus AG: Für alle Helferinnen und Helfer gab es Getränke, Sandwich und sogar ein speziell für den Anlass gebrautes «Cleanup-Bier».

Das Cleanup-Team von Wädenswil.

Auch die Hauptpartnerin des Events, die Stadt Wädenswil, freute sich über den grossen Einsatz. Nach Grussworten von OceanCare Gründerin Sigrid Lüber und Stadtpräsident Philipp Kutter, wies Stadtrat Jonas Erni auf den Zusammenhang zwischen Littering von Abfall und Mikroplastik hin: «PET-Flaschen und Plastikverpackungen zersetzen sich erst nach rund 400 Jahren. Gelangen sie in die Umwelt, kontaminieren die schadstoffreichen Teilchen unsere Böden und Gewässer langfristig. Will man dies verhindern, müssen wir auch die Abfallmenge reduzieren,» betont Stadtrat und Umweltingenieur Erni.

Taucher des Underwater Explorers Club.

Die Aufräumaktion, im Wasser und in verschiedenen Stadtgebieten, dauerte von 9 bis 16 Uhr. Die spektakulärsten Funde: 12 Velos, ein Einkaufswagen, grosse Eisenteile wie Balkongeländer, Fischernetze, grosse Mengen Plastikverpackungen, Plastiksäcken, Dosen, Glasflaschen, und vieles mehr. «Auffällig waren die unzähligen Einwegplastikverpackungen für Snacks und Fastfood von Marken aus aller Welt», sagt Fabienne McLellan, Leiterin des Plastikprogramms bei OceanCare. «Grosse Sorgen bereiten uns aber auch die 20'400 Zigarettenstummel, die wir mühselig zusammengeklaubt haben - nicht nur an Land, auch im Wasser. Wenn man bedenkt, dass ein Stummel genügt, um 1000 Liter Wasser zu verunreinigen, ist das für eine Seegemeinde mehr als bedenklich», so McLellan.

Zigarettenstummel: Litteringobjekt Nr. 1.

Der Wädenswiler Stadtrat Jonas Erni mit einem «dicken» Fang.

«Littering kostet die Stadt Wädenswil jährlich 350'000 Franken. Den wahren Preis bezahlen aber Natur und Bevölkerung», sagt Jonas Erni. «Das müsste nicht sein, wenn jeder Eigenverantwortung übernehmen würde.», appeliert er an den gesunden Menschenverstand. OceanCare arbeitet mit seinen Partnern darauf hin, dass solche Aufräumaktionen in der Zukunft nicht mehr nötig sind. Hier, was wir alle heute schon tun können, damit wir dieses Ziel erreichen: www.oceancare.org/icare

Aufräumen beim Bahnhof Wädenswil.

Dort aufräumen, wo die Maschinen nicht hinkommen.

(Photos zvg - Manuela Matt)