Malerische Seenlandschaft
Die Initialzündung war sein Arbeitsweg: Dieser führt Robert Kälin täglich über den Seedamm zwischen Rapperswil und Pfäffikon, von wo aus sich der Blick auf die malerische Seenlandschaft mit den Inseln Lützel- und Ufenau, Schilfbeständen und mit den Alpen im Hintergrund öffnet. Je nach Wetterlage, Tages- und Jahreszeit variieren die Stimmungen, keine ist gleich wie die andere, jede besonders. Begeistert von dieser landschaftlichen Pracht fing Robert Kälin an, die Ansichten fotografisch festzuhalten.

«Blick vom Seedamm, Frühlingsmorgen mit Trauerweide», Fotografie, 2018

Monet und Turner inspirieren
Blickt Robert Kälin zurück in die Kunstgeschichte, findet er berühmte Seelenverwandte. Künstler wie Monet oder Turner sind für ihn eine Art «Augenöffner»: Turner durch seine Art und Weise, aus Licht, Wasser, Bergen und Wolken atmosphärisch dichte Landschaften zu komponieren, Monet, indem er die gleichen Motive in unzähligen unterschiedlichen Lichtverhältnissen malte. Auf den Spuren des impressionistischen Meisters spürte Robert Kälin mit seiner Kamera einen Seerosenteich auf und entdeckte im Panoptikum seines eigenen Gartens Motive für überraschende Ansichten.
Zahlreiche Landschaftsbilder Robert Kälins zeigen den Pfäffikersee nahe seiner Wohnortes Wetzikon. Der Künstler streicht oft durch diesen unverbauten Naturraum, für dessen Erhaltung er sich auch politisch stark macht. Auch während seiner Bergtouren trägt der Bergsportler Kälin stets eine Kamera mit sich. So porträtierte er beispielsweise das Vrenelisgärtli, fotografierte den Gipfel von verschiedenen Seiten, im Sommer und im Winter, bei Sonnen- und Nebelwetter.

«Brücke im Morgennebel bei Seegräben», Fotografie, 2017

Romantik digital
Robert Kälin bearbeitet seine Fotografien digital und verändert die flüchtigen Momentaufnahmen immer wieder in verblüffender Weise. Seine Absicht ist es, die Essenz des Augenblicks herauszukristallisieren. Was andere Künstler sich nicht trauen, tut Kälin voller Überzeugung: Er romantisiert seine Landschaftsbilder, angetrieben durch eine tiefe Sehnsucht nach der unverdorbenen Landschaft. Seine Bildausschnitte blenden vieles bewusst aus, Menschen oder Bauwerke sind nur selten zu sehen. Kälins Bildwelt ist eine leidenschaftliche Hommage an die Vielgestaltigkeit der Natur und an ihre Fähigkeit, ihre Betrachter Glücksmomente empfinden zu lassen.

«Winter bei Freudwil», Fotografie, 2017

(Photos: zvg Galerie im Höchhuus)