Die ersten Weihnachtskrippen standen in Kirchen, die älteste unter ihnen befindet sich seit 1291 in der Sixtinischen Kapelle in Rom. Erst seit dem 19. Jahrhundert werden Maria, Josef und das Jesuskind vermehrt auch zu Hause aufgestellt.

Tragekrippe aus Krakau, 1950–2000, Staniolpapier, Leihgabe Doris Bühlmann. Die polnische Szopka wird an Weihnachten in einer feierlichen Prozession in die Kirche getragen. Sie bildet die Marienkirche auf dem Krakauer Marktplatz nach.

Faltkrippe aus Konstanz, um 1910, Karton, Eisenblech, Gelatinefolie, Leihgabe Alfred Dünnenberger. Mit der Entwicklung der Druckgraphik im 19. Jahrhundert nimmt die Verbreitung von Papierkrippen im privaten Gebrauch zu. Weil sie einfach auf- und abzubauen sind, werden sie auch «Faulenzer-Krippen» genannt.

Dieser neue Brauch ist jedoch kein europäisches, sondern ein weltweites Phänomen. Die Krippen der diesjährigen Ausstellung kommen deshalb nicht nur aus der Schweiz, sondern aus der ganzen Welt, beispielsweise aus Haiti oder Taiwan.

Blechkrippe aus Haiti, 2015, Ölfassblech, bemalt, Leihgabe Brigitta Burkhard. Die Anbetung des Jesuskindes im Stall spielt sich bei dieser haitianischen Krippe am Wasser ab. Das Jesuskind liegt in einer Hängematte und die Figuren tragen karibische Kleidung und Kopfbedeckungen.

Ein Fokus wird dieses Jahr auf die Materialien gelegt. Neben Ton, Papier oder Holz gibt es auch Exponate aus Pflanzenfasern oder Blech. Ergänzt werden die Originalkrippen mit historischen Weihnachtsbildern.

Weihnachtsfotografie aus Frankreich. Christbaum am Strand von Cannes, 1976.

Seit 2012 zeigt das Landesmuseum Zürich während der Weihnachtszeit Krippen. Nun wurde die Ausstellung völlig neu konzipiert und präsentiert die wertvollen Exponate in einem märchenhaften Wald. Gleich geblieben ist das umfangreiche Rahmenprogramm für Familien. Kinder können im Museum Bücher lesen, die Weihnachtsgeschichte anhören, Geschenke basteln oder mit einer Laterne durch die Räume wandern.

Blick in die Ausstellung.

(Photos: zvg Landesmuseum; Alfred Dünnenberger; Collection Roger-Viollet)