Swiss Sailing und das Segelmagazin «Skippers» hatten für die 7. SUI Sailing Awards ein spezielles Format gewählt und präsentierten den Segelfans ihre Helden in einer Live-Sendung auf dem Bildschirm. Und so stand Christian Scherrer, Segelexperte und versierter Kommunikator, für einmal nicht in feierlicher Garderobe vor einer illustren Gästeschar. Vielmehr macht er sich, begleitet von einem Filmteam, auf zu einem Roadtrip quer durch die Schweiz, um die Akteure der SUI Sailing Awards der Jahre 2019/2020 zu besuchen und ihnen ihre verdiente Auszeichnung zu überreichen.

Am Samstagabend, 13. Februar 2021, Punkt 20 Uhr, wurden die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger in einem gelungenen Livestream mit vielen tollen Einspielungen ihrer Segelaktivitäten auf den sozialen Plattformen präsentiert.

Female Sailor of the Year wurde Maud Jayet aus Lausanne (Bild in Box am Schluss des Beitrags). Die 24-jährige Studentin konnte sich in den letzten Jahren auf der Laser-Jolle in der Weltelite etablieren und ist für die Olympischen Spiele im Sommer qualifiziert. Bereits fünfmal war sie für einen Award nominiert, bisher aber stets leer ausgegangen. Umso grösser war ihre Freude, dass es jetzt endlich geklappt hat: «Es ist eine Anerkennung für all die Jahre harter Arbeit. Ich freue mich, die Schweiz in Tokio vertreten zu dürfen und hoffe auf ein gutes Resultat.»

Eric Monnin aus Stäfa darf sich Male Sailor of the Year nennen. Der Tausendsassa vom Zürichsee war zweimal Match Race Europameister, erster der Weltrangliste und holte nebenbei mehrere SM-, EM- und WM-Titel in verschiedenen Bootsklassen. «Ich hoffe, dass wir im neuen Jahr an unsere Match Race Erfolge anschliessen können» sagte er bei der Preisübergabe. Eric Monnin wird sich 2021 auch als Teamleader der Schweizer Nationalmannschaft bei der Star Sailors League engagieren. Der Gold Cup sei etwas Neues und Wichtiges für den Segelsport in der Schweiz und international, er freue sich schon auf den ersten Testevent.

Eric Monnin aus Stäfa ist Male Sailor of the Year 2019/20.

Europameisterin 2020, Weltmeisterin 2019 - Anja von Allmen hat den Titel als Junior Sailor of the Year mehr als verdient. Die Spiezer Laser-Seglerin zeigte sich trotzdem bei der Preisverteilung völlig überrascht, und meinte, nachdem sie ihre Sprache wiedergefunden hatte: «Das ist eine grosse Ehre für mich und eine grosse Quelle der Motivation. Vielen Dank an Swiss Sailing und meinen Trainer Damir Nakrst, mit dem ich seit vielen Jahren zusammenarbeite und dem ich diese Erfolge verdanke.» Für die Seglerin vom Thunersee wird das Wassertraining sehr bald wieder losgehen, um sich auf die Europacups, die Europa- und Weltmeisterschaften dieser Saison vorzubereiten.

Die Spiezerin Anja von Allmen freut sich über ihre Auszeichnung als Junior Sailor of the Year 2019/20.

Dem Foiling gehört die Zukunft im Segelsport. Die Swiss Foiling Academy ermöglicht über ein Schulungszentrum jungen Amateuren den Zugang zu den Foilern der neuen Generation. Die Non-Profit-Organisation mit Sitz in Lausanne wurde zum Sailing Project of the Year gewählt. «Heuer werden etwa 30 Junge an Wochenkursen oder Foiling Camps teilnehmen», verrät Julien Monnier von der Academy. Neben den Flying Phantoms wird diese Saison auch eine GC32 zum Einsatz kommen.

Sailing Team of the Year wurde Alinghi. Team Alinghi mit Arnaud Psarofaghis, Bryan Mettraux, Pierre-Yves Jorand, Nils Frey, Coraline Jonet und Ernesto Bertarelli befindet sich weiterhin auf Erfolgskurs. Es holte 2019 den GC32 WM-Titel und gewann die GC32 Tour mit drei Siegen souverän. Ernesto Bertarelli will 2021 an die Erfolge anknüpfen: «Wir hoffen, dass wir bald wieder GC32 Regatten erleben dürfen. Unser Projekt TF35 ist letztes Jahr gut gestartet, und natürlich haben wir auch dieses Jahr den Bol d’Or im Visier.»

Alinghi-Chef Ernesto Bertarelli und Arnaud Psarofaghis (rechts) freuen sich über die Auszeichnung Team of the Year 2019/20.

Ganz speziell war die Verleihung des Public Award 2021. Obwohl es Alan Roura an der Vendée Globe nicht nach Wunsch lief, lag er in der Gunst des Publikums ganz oben. Nach 95 Tagen rund um die Welt wieder nach Les Sables d’Olonne zurückgekehrt, konnte der Genfer Offshore-Segler nicht nur Frau und Kind in die Arme schliessen, sondern auch den SUI Sailing Public Award entgegennehmen. «Ohne den Support aus meinem Umfeld hätte ich das nicht geschafft. Jetzt kann ich wieder lachen und bereits an die nächste Ausgabe denken», meinte er.

Alan Roura bekommt den Public Award 2021 für seine 95 tägige Weltumsegelung.

(Photos zvg Birdviewpicture)