Ein Gedicht. Ein Traum. Für Liebhaber von Seafood: das sollte man sich nicht entgehen lassen. Was Culinary Director Heiko Nieder und sein bester Mann an Bord, Rene Kilian, mit dem Team in Sachen Fisch & Meeresfrüchte – ganz im geschmacklichen Stil von The Restaurant – auf die Teller bringen, ist mehr als nur erinnerungswürdig. Schon nur der Auftritt: Eigens für das Pop-up geschaffene Street Art Kunst von Boogie schafft den passenden Rahmen für die Fine-Panasia-Seafood Kreationen.

Heiko Nieder gibt sich wie immer bescheiden: «Wir wollten wieder mal was Ausprobieren mit Lobster & Co. Das macht mir Spass!» Genau das strömt die ganze Ambiance auch aus. Und der Erfolg gibt ihm recht. Bei unserem Besuch Mitte Juli an einem Donnerstag waren fast alle Tische besetzt. Freitags und samstags ist jeweils ausgebucht, da kann es auch schon mal vorkommen, dass Heiko Nieder bei Bianchi für Nachschub anklopfen muss. 

Was auf die Teller kommt, ist Sommer pur. Meer. Seebrise. Die Bezeichnungen auf der Speisekarte: Lobster Spring Roll, Crispy Shrimp-Balls mit Chilli und Koriander; Oktopus mit Pimientos del Padron & Rote Mojo-Sauce; Snow Crab-Sandwich mit Zucchetti & Gartenkresse, Wildwasser-Garnelen mit Mango, Meeresgrün & Curry; King Crab Ikura, Buttermilch, Jalapeño & Apfel oder auch das Carabiniero-Carpaccio mit Saft von grünen Tomaten & Wiesenkräutern. Nicht zu vergessen: die Gillardeau-Auster «Wasa Khaan» (Bild oben). Falls jetzt jemand die Augenbrauen hochzieht: Ja, Wasa Khaan. Das ist ein mongolischer Wodka, dazu fein dosiert Wasabi. Auf den ersten Biss eine Geschmacksexplosion.

Als erste Krönung dann: Das Schauspiel der «The Lobster Club» Soup (hier gibt es das Video). Oder auch das frisch am Tisch zubereitete Steak Tartar vom Kalb mit Rande, Schnittlauch und 10 g Kaviar. In unserem Fall meisterlich von Serviceleiter Pablo Zeinali gekonnt und elegant-lässig zubereitet. Die Kombination aus Kalb und Kaviar («Gros grain» natürlich).

Das Zusammenspiel der Düfte, der Essenzen und Gewürze – ausgewogen, perfekt passend. Es ist nie ein «to much». Die Präsentation der Speisen reicht von Finger-Food-Stilelementen über Cocktail-Gläser, Chemie-Labor bis hin zu Gemälden rund um das Thema Lobster. Damit wären wir beim Hauptgang. Fünf Versionen der Hummer-Zubereitung (Maine Lobster) stehen zur Auswahl. Mit Zitronenbutter, Kapern & Estragon oder etwa mit Black Pepper-Sauce. Die zweite Krönung: Maine Lobster mit weissem Spargel, Sauce Hollandaise, Dill & Kaviar. Alles klar.

Offenbar gehen Chief Heiko die Ideen nie aus. Zwei Tage nach unserem Besuch im The Lobster Club stand die Eröffnung des Gartenrestaurants «Blooms» an, gleich bei der Dolderbahn. Nieder’s Team hat einen Kräuter-, Gemüse- und Obstgarten angelegt, dazwischen Tische, Sonnensegel, vegane Gerichte, ein rotes Kunstwerk von Keith Haring. Ein wundervoller Ort. So kurz vor der Eröffnung, alle Betriebe laufen, war Heiko Nieder wie immer – fokussiert, lässig.