Es ist Naturparadies mitten im Zürichsee - Michel Péclard ist mit dem SUP schon öfters an der Insel Ufenau vorbei gepaddelt, in Hurden aufgewachsen verbindet er Kindheitserinnerungen damit. Jetzt wurde sein Seebuebetraum wahr. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Florian Weber übernahm er das Inselrestaurant Ufenau, das dem Kloster Einsiedeln gehört und eröffnete es am 1. April 2022 neu.

Michel Péclard (rechts) und Florian Weber vor der Gastwirtschaft «Haus zu den zwei Raben» auf der Zürichsee-Insel Ufenau.

Ihre Pumpstation Gastro GmbH ist prädestiniert für die Perle im Zürichsee, die Restaurant-Gruppe ist buchstäblich nahe am Wasser gebaut: Vom Restaurant Kiosk im Hafen Riesbach, der Pumpstation am Utoquai, bis zum Fischers Fritz in Wollishofen, dem Portofino in Thalwil, dem L’O in Horgen und dem Badi-Restaurant in Richterswil, betreibt Péclard mehrere Lokale direkt am Seeufer. Geführt wird das neueste Lokal vom bewährten Péclard-Team, viele Mitarbeitende sind im Besitz eines Schiffsführerausweises, damit ist auch der Shuttle-Service (siehe Box am Schluss des Textes) gewährleistet.

 

Eine schier göttliche Fügung
Die Ufenau gehört dem Kloster Einsiedeln und erzeugt auf klostereigenem Boden nebst Wein auch andere Produkte, die in der Inselwirtschaft in die Menüs einfliessen. So etwa das Fleisch von Galloway-Rindern, -Kühen und -Kälbern, sorgsam gezüchtet von Landwirtin Andrea Birchler auf klösterlichen Weiden in und um Einsiedeln, das Poulet im Chörbli kommt aus nachhaltiger Zucht vom Alpstein, die Eier stammen vom Insel-Bauern, das Gemüse liefert der Landwirt Simon Müller aus Steinmaur. Für immer frischen Fisch sorgt Zürichsee Fischer Hiestand, daraus entstehen die berühmten Felchen-Chnusperli, Fisch aus der Pfanne oder Züri-See Sushi. (Blick in die Frühlings-Karte)

Speziell freut man sich auf die Weine der Klosterkellerei Einsiedeln, die mit Spezialabfüllungen auf die Weinkarte kommen. Besonders stolz ist man über eine schier göttliche Fügung. Harald Naegeli, berühmt als «Sprayer von Zürich», hat die Motive für die Weinflaschen zur Verfügung gestellt. Den Merlot etwa ziert das bekannte Totentanz-Motiv Naegelis. Es ist genau das Kunstwerk, das einst auf der Fassade des Kunsthauses prangte und von den verantwortlichen Kunstkennern wieder entfernt wurde. Neben dem Totentanz finden sich fünf weitere Naegeli-Werke auf dem Sortiment des klösterlichen Weinangebots. Harald Naegeli hat sein Honorar übrigens an eine Tierschutzorganisation gespendet.

Harald Naegelis «Totentanz» auf der Kunsthaus-Fassade und dem Merlot des Inselrestaurants Ufenau.

Weitere Naegeli-Sujets, die dank der sehr coolen Idee des Péclard-Teams auf den Ufenau-Weinflaschen erscheinen.

Teuflische Motive und himmlische Genüsse
Die Zusammenarbeit mit den Klosterkellereien gestaltete sich überdies enorm konstruktiv, wie Péclard erläutert. Man habe sich einbringen können, wie die Weine gekeltert werden, habe die Weine auch für die Karten anderer Betriebe aufnehmen können und hätte die Naegeli-Idee umsetzen dürfen. Auch mit «Weingott» Paul Blume fiel die Zusammenarbeit auf sehr fruchtbaren Boden.
Nebst göttlichem Wein mit teuflischen Motiven sind weitere himmlische Genüsse zu erwarten. So bringt die Gastro-Gruppe Soulfood vom Feinsten aus nachhaltiger, lokaler Produktion auf die Tische. Auch Innovatives wird serviert: Etwa Sashimi aus Schweizer Lachs oder Swiss Popcorn-Shrimps - für weniger Transportwahn und für mehr Genuss-Sinn. Zudem intensiviert Péclard in die Zusammenarbeit mit GreenMountain. Das Bündner Unternehmen produziert vegane Leckerbissen und ist daran, einen wahren Paradigmenwechsel in der Gastronomie herbeizukochen.
Und wer es nicht auf die Insel schafft: Die «Naegeli-Weine» sind auch im Globus erhältlich.

Dennoch streckt Péclard seine Fühler auch ins Ausland aus. Etwa ins herrliche Alentejo in Portugal. Dort liegt die Bio-Farm und Retreat Terramay, von der Péclard durchs Band begeistert ist. Die Natur, die Art wie man Tierwohl lebt, das schmackhafte Biogemüse und die ganze Gegend habe es ihm angetan. Darum wird auch Auserlesenes von der Küste Portugals auf der Zürichsee-Trauminsel ankommen.

(Photos zvg)

Blick in die Pfarrkirche St. Peter und Paul auf der Ufenau.